Erklär doch mal
Obdachlosigkeit & Safe-places
Definition
„Safe Places“ sind räumliche oder mobile Schutzorte, die obdachlosen Menschen zeitweise Sicherheit, Privatsphäre und Grundversorgung bieten – unabhängig von Vorbedingungen wie Anmeldung, Kostenübernahme oder Abstinenz. Sie sollen akute Risiken wie Gewalt, Witterungseinflüsse und Diebstahl mindern und gleichzeitig einen niedrigschwelligen Zugang zu sozialer, medizinischer oder psychologischer Unterstützung schaffen.
Kernelemente, die fast immer dazugehören
- Sicherheit
- Geschützte, abschließbare oder betreute Räume (z. B. Tiny Houses, Wohnboxen, bewachte Schlafplätze).
- Minimierung von Gefahren wie Übergriffen, Raub etc.
- Privatsphäre & Würde
- Eigenes abschließbares Abteil oder Raum.
- Möglichkeit, Habseligkeiten sicher zu verwahren.
- Niedrigschwelliger Zugang
- Keine oder sehr geringe bürokratische Hürden.
- Grundversorgung
- Schutz vor Kälte, Regen, Hitze.
- Zugang zu sanitären Anlagen, Hygieneartikeln, Trinkwasser etc.
- Anbindung an Hilfe
- Sozialarbeit, medizinische Erstversorgung, Beratung zu Wohn- und Sozialleistungen.
- Ziel: Übergang in stabilere Wohn- und Lebensverhältnisse.
Abgrenzung zu anderen Angeboten
- Nicht dasselbe wie eine Notübernachtung: Notübernachtungen sind oft Mehrbettunterkünfte, nachts geöffnet, tagsüber geschlossen, mit Regeln
„Safe Places“ setzen stärker auf Freiwilligkeit, Privatsphäre und Sicherheit statt nur auf Unterbringung. - Ein „Safe Place“ ist eine Art geschützter Rückzugsort mit niedrigschwelligem Zugang, der sowohl akute Gefahren reduziert als auch den Weg in weitergehende Hilfen öffnet.